Kreissportbund Greiz e.V.

Weida. Ein Sportangebot, ausgerichtet auf die unterschiedlichsten Zielgruppen, das Ringen um eine einen höheren Organisationsgrad der Mitglieder, gemessen, die aktuelle Situation der Teilnahme am regelmäßigen Wettkampf- und Spielbetrieb, die wachsende Bedeutung des Reha- und Gesundheitssports, die Einbindung der Zugewanderten in den Sport und nicht zuletzt das Ehrenamt als tragende Säule im selbstverwalteten Sport – wichtige Themen, die den Sport in einem erfolgreich geführten Kreissportbund (KSB) Greiz bewegen. Einen Kreissportbund, der seitens der Kreis- und Kommunalpolitik höchste Wertschätzung genießt. Darauf verwies auch Ines Wartenberg, zweite Beigeordnete der Landrätin, die in ihrem Grußwort auf der Jahresversammlung des KSB Greiz in der Förderschule der Lebenshilfe, die Sportvereine als eine wichtige Einrichtung nannte.
Wie wichtig dem Landkreis der Sport ist, zeigt sich auch an der Zuführung von 43 500 Euro über die geschlossene Leistungs- und Verwaltungsvereinbarung kreisliche Haushaltsmittel an den Kreissportbund, die eigenverantwortlich an die Sportvereine weitervergeben werden können. Was sie aber mit der Bitte verband, „gehen Sie angesichts der nicht einfachen Haushaltslage des Landkreises sehr sorgfältig, verantwortungsbewusst und ressourcenschonend mit den Sportstätten um“.

Uwe Jahn, Vorsitzender des KSB Greiz, konnte vor den 78 ordentlichen Mitgliedern sowie zahlreichen Gästen eine positive Bilanz ziehen. Er sparte aber auch kritische Aspekte nicht aus. Richtschnur für seine Bilanz waren die Beschlüsse des achten Sporttages des KSB im Vorjahr, wo es darum ging, Aufgaben und Herausforderungen für den Zeitabschnitt bis 2018 zu definieren.
Derzeit vereint der Kreissportbund 189 Vereine, sechs Kreisfachausschüsse mit 17 027 Vereinsmitgliedern, davon etwa 7000 Kinder und Jugendliche im Alter bis 27 Jahren. Damit wurde ein Organisationsgrad, gemessen an der Gesamtbevölkerung des Kreises von 16,8 Prozent erreicht.
Positiv bewertet wird die gestiegene Mitgliederzahl bei den 15- bis 18-Jährigen, wo man in den vergangenen Jahren stets Rückgänge verzeichnete. Im Altersbereich 7 bis 14 Jahre wurde sogar ein Organisationsgrad von 46,4 Prozent erreicht, womit fast jedes zweite Kind des Landkreises in diesem Altersbereich einem Sportverein angehört.
Mit Sorge wird die Entwicklung des regelmäßigen Wettkampf- und Spielbetrieb gesehen, da hier der Bedarf nachlässt.
Allerdings konnten allein im Vorjahr bei Thüringer Meisterschaften über 150 Medaillen erkämpft werden.

Wachsende Bedeutung gewinnt Bewegung, Spiel und Sport im Alter. Viele Sportvereine hätten diesen Trend bereits erkannt. So sind gegenwärtig 37 Angebote der Vereine mit dem Qualitätssiegel ausgezeichnet und 31 Angebote im Reha-Sport zertifiziert.
Mit dem Projekt „Rezept für Bewegung“, das seit 2009 im Landkreis eingeführt wurde, werden durch Sportvereine über 122 Angebote zur Verfügung gestellt, die der Bevölkerung durch Ärzte über ein eigens dafür entwickeltes Rezept sinnbildlich verschrieben werden können.


(Für ihr ehrenamtliches Engagement wurden durch Rolf Beilschmidt (l.), Hauptgeschäftsführer des LSB Thüringen, und Uwe Jahn (r.), Vorsitzender des KSB Greiz, mit der Ehrennadel des LSB Thüringen ausgezeichnet (v.l.): Britta Lorenz (Langenwolschendorfer Kickers), Martina Schweiger (SKK Gut Holz Weida), Sven Büttner (TSG 1861 Hohenleuben), Klaus Otto (Thüringer Schachverein Triebes). Foto: Reinhard Schulze)

Besondere Wertschätzung genießt das Ehrenamt, ohne dass ein Slogan wie „Höher, schneller, weiter“ eher inhaltsleer bleibt. Über 3500 Ehrenamtliche, davon 1500 Übungsleiter (627 mit DOSB-Lizenz) sind im Kreissportbund aktiv. 98 von ihnen wurden im Vorjahr für ihr ehrenamtliches Engagement geehrt. Doch es werden immer weniger, die sich ehrenamtlich in die Vereinsarbeit einbringen, resümiert Uwe Jahn und fordert: „Wir können es uns weiterhin nicht erlauben, auf die Intelligenz und den Einsatz von fünfzig Prozent unserer Bevölkerung zu verzichten.“
Gefordert sei hier besonders auch die Jugend, denn die Existenz des Sportvereins hängt nicht zuletzt von der Einstellung der heranwachsenden Generation ab. „Nur wenn es uns gelingt, sie erstens für einen regelmäßiges Sporttreiben im Verein und zweitens für ein freiwilliges Engagement im Ehrenamt zu begeistern, wird auch künftig der organisierte Sport Bestand haben“, so Uwe Jahn.

Sich den Herausforderungen der Zeit zu stellen, dass zeigt sich auch im Umgang mit den Flüchtlingen, wie es gelingt sie in das Sportangebot der Vereine zu integrieren. Derzeit stellen sich elf Vereine diese Herausforderung. Allein 2015 wurden Projekte in sechs Vereinen mit insgesamt 4 950 Euro gefördert.

Von den durch den Landkreis dem Kreissportbund zugewiesenen 43 500 Euro, wurden 28 150 Euro an die Vereine weitergegeben. Damit konnten 59 Projekte, wie beispielsweise im Kinder- und Jugendsport, der Aus- und Fortbildung, des Kaufs vor Sportgeräten und Sportmaterialien unterstützt und ins Leben gerufen, aber auch 222 ehrenamtliche Lizenzierte Übungsleiter und Trainer gefördert werden.

Im Sportstättenbau der Vereine konnten mit Mitteln des Landessportbundes Thüringen, des Landkreises und des Kreissportbundes zwei Projekte in Eigenregie der Vereine mit viel Engagement der Mitglieder und finanzieller Unterstützung der Gemeinden in einem Gesamtwert in Höhe von 211 250 Euro realisiert werden, darunter die Leichtathletikanlage des Waldstadions in Zeulenroda mit einem Gesamt-Investitionsvolumen in Höhe von 188 850 Euro.

Neu in den Kreissportbund aufgenommen wurde unterdessen der Verein Schachfreunde Greiz.

Reinhard Schulze / 03.05.16 / OTZ